Mit dem fortschreitenden Klimawandel stehen europäische Landwirte vor großen Herausforderungen. Lokal sich verändernde Witterungsbedingungen, wie schwer vorhersehbare Dürren, Hitzewellen, Frostevents, Hagelstürme und starke Regenfälle, beeinflussen die Agrarproduktion maßgeblich. So zogen beispielsweise Hitzewellen über Teile Südeuropas hinweg, was zu erheblichen Beeinträchtigungen bei Ernten und Viehbeständen führte. Innovative Strategien wie Beschattungsanlagen, Präzisionsbewässerung und die Auswahl hitzetoleranter Kulturpflanzensorten sind mittlerweile unerlässlich, um Ernteverluste bei der Produktion von Sonderkulturen wie Kern- und Steinobst zu verringern.
Sporadisch auftretende Spätfröste, insbesondere in Mittel- und Nordeuropa, darunter auch in Deutschland, haben die früh austreibenden Kulturen gefährdet und zu jährlich wiederkehrenden Schäden geführt, insbesondere bei Sonderkulturen wie Wein, Kern- und Steinobst. Windmaschinen und Frostschutzmatten haben sich gegen diese widrigen Witterungsbedingungen bewährt. In einigen Regionen kam es zu vermehrten Starkniederschlägen, die zu vernässten Böden und erhöhter Überschwemmungsgefahr führten. Die Anwendung von Schutzvorkehrungen seitens der Produktionstechnik gestaltet sich jedoch alles andere als einfach. Effektive Schutzmaßnahmen erfordern in der Regel ein hohes Maß an Planung, Aufwand und Kosten, die sich viele Landwirte nicht leisten können.
Angesichts der gestiegenen Risiken und negativen Auswirkungen durch extreme Wetterereignisse auf die Agrarwirtschaft ist die Versicherungsbranche gezwungen, ihre Preise anzupassen, und auch die hohe Inflation wirkt sich auf die Versicherungskosten für den landwirtschaftlichen Sektor aus. Um die Widerstandsfähigkeit der Kulturen mittel- bis langfristig zu stärken, ist eine Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Versicherern daher aus unserer Sicht von zunehmender Bedeutung. Auf diese Weise könnten z.B. Landwirte, die Methoden etablieren, welche nachweislich die Widerstandsfähigkeit der Pflanzenproduktion erhöhen, wie z.B. das Einführen nachhaltiger Fruchtfolgen, von niedrigeren Versicherungsprämien profitieren. Auch die Präzisionslandwirtschaft, bei der Technologien wie Bodensensoren und Drohnenbilder zum Einsatz kommen, um Boden- und Pflanzenzustand zu erfassen, hat großes Potential, den Landwirten wie auch den Versicherern wertvolle Erkenntnisse zu liefern.
Ebenso spielen die Zuchtziele der Pflanzenzüchtung eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung neuer Sorten, die gegenüber Klimastressfaktoren resistenter sind und den Landwirten so ermöglichen, Kulturpflanzensorten zu wählen, die besser an die oben erwähnten Wetterextreme angepasst sind. Geocodierte Daten aus der Präzisionslandwirtschaft werden für Versicherer auch deshalb immer wichtiger, weil deren Analyse bei der Risikobewertung sowie Preisfindung bei parametrischen sowie schadenbasierten Versicherungsprodukten eine große Rolle spielen können.
Fortschrittliche Technologien, einschließlich prognostischer Analysen und KI-gestützter Tools, ermöglichen es Landwirten schon jetzt, fundierte Entscheidungen bezüglich der Pflanzenproduktion zu treffen. Sie können Versicherer bei der Optimierung ihrer Risikomanagementstrategien unterstützen und die Entwicklung von neuartigen Versicherungsprodukten erleichtern. Deshalb arbeitet Genillard & Co. bei der Datenerfassung und -analyse mit führenden Technologieunternehmen zusammen, um im engen Austausch mit Versicherern und Rückversicherern maßgeschneiderte Versicherungsprodukte entwickeln zu können – welche Versicherungsgebern und Versicherungsnehmern gleichermaßen gerecht werden. Durch unser Verständnis regionaler Wetterphänomene und adäquater Anpassungsmaßnahmen, sowie der Nutzung modernster Technologien zur Entwicklung zeitgemäßer Versicherungsprodukte, bemühen wir uns, einen Beitrag zu leisten, die Zukunft der europäischen Landwirtschaft zu sichern.
Für weitere Informationen über die von G&Co angebotenen Risikomanagement- und Rückversicherungslösungen kontaktieren Sie uns bitte.